Kimchi und Yacón made in Stein am Rhein

Gemüse aus dem eigenen Garten und vom Gut Rheinau: jeden Samstag steht Michael Steinemann mit seiner Frau und den zwei Söhnen hinter seinem Stand auf dem BrupbiMärt. Neben seltenem Wurzelgemüse und selbst eingelegtem Kimchi gibt es bei Michael auch eine Kurzeinführung in den Hügelbeetanbau.

Du bist gelernter Chemielaborant – und stehst jetzt an deinem eigenen Gemüsestand am BrupbiMärt. Was hat es damit auf sich?
Ich habe eigentlich schon immer privat Gemüse angebaut. Den Job im Chemielabor habe ich bereits vor der Jahrtausendwende an den Nagel gehängt, um mich ganz auf das Gemüse zu konzentrieren. Im letzten Sommer habe ich dann angefangen, Personen zu beliefern, etwas sechs waren es am Anfang.

Wie kam es dazu?
Mein Garten ist direkt am Rebberg, in Stein am Rhein. Etwa 100 Meter lang und 30 Meter breit – eine wirklich wunderschöne Lage. Und irgendwann haben die Leute, die daran vorbeilaufen, mich gefragt, ob man das Gemüse auch kaufen kann. Wobei der Verkauf tatsächlich mit den Hühnern angefangen hat: Wir haben 20 Hühner – und 20 Eier am Tag, das ist einfach zu viel (lacht).

Wie ist dann das Gut Rheinau ins Spiel gekommen?
Im Sommer 2020 hatte ich noch genug Gemüse, um die Bestellungen zu decken; im Herbst wurde es dann langsam knapp. Deswegen habe ich angefangen, Gemüse vom Gut Rheinau zu übernehmen und weiterzuverkaufen. Meine Kinder gehen mit den Kindern vom Gut Rheinau in die Schule. Daher kennen wir uns gut – so ist die Zusammenarbeit zustande gekommen.

Welches Gemüse in der Auslage ist vom Gut Rheinau und welches aus deinem eigenen Garten?
Das meiste ist vom Gut Rheinau, fast alles mit dem Demeter-Zertifikat. Schnittmangold, Krautstiel und Frühlingszwiebeln sind von mir – und die eingelegten Sachen. Wobei... so ganz stimmt das nicht: Das Kimchi hat nämlich meine Frau gemacht.

Hat dein Gemüse auch ein Zertifikat?
Nein, das wäre zu aufwendig. Es ist dann ja doch nur ein Garten. Aber ich baue nach dem Prinzip der Permakultur an – und mache ausserdem Hügelbeete.

Hügelbeete?
Das ist eine ganz alte Methode. Man macht ein Loch, schichtet Holz rein, legt die Rasenziegel und einige Erdschichten darüber. Über den Zeitraum von vier Jahren baut sich das dann langsam ab und gibt so Nährstoffe in den Boden ab. Das ist meine Art des Düngens. Und die Hühner tragen auch noch ihren Teil dazu bei.

In deinem Sortiment befinden sich zahlreiche Knollen- und Wurzelgemüse. Hast du einen persönlichen Favoriten?
Ich mag die Yacón sehr gerne, eine Süsswurzel. Die findet man in der Schweiz kaum, das ist daher schon speziell.